Der Horror der frühen Medizin - Lindsay Fitzharris



Der Horror der frühen Medizin -
Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber und Knochenklempter
Lindsay Fitzharris
Biografisch
Suhrkamp Verlag
ISBN 978- 3518468869
Wanderbuch


Inhalt:

Grausig sind die Anfänge der Medizin: Leichenraub, blutige Operationen wie Kirmesspektakel, Arsen, Quecksilber, Heroin als verschriebene Heilmittel. Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Unwissen der Ärzte sagenhaft, wie sie praktizieren, ein einziger Albtraum. Bis ein junger Student aus London mit seinen Entdeckungen alles verändert … Lindsey Fitzharris erzählt vom Leben dieses Mannes und vom Horror, den ein einfacher Arztbesuch damals bedeutete – schaurig, unterhaltsam, erhellend.

Grausig, schaurig, lehrreich

Wer wollte nicht schon immer wissen wie in der Prä-Narkosezeit im 19 Jhd. Blasensteine bei Männern rausgeholt wurden? Oder Beine amputiert und Tumore entfernt wurden? Ich bin nach schon 19 Seiten SEHR dankbar in diesem Jahrhundert zu leben. 😬
Ich wäre damals sicher Chirurg geworden.

Ich dachte erst, dass es eher eine Art biografischer Roman ist, aber war dann überrascht dass es ein biografisches Sachbuch ist. Dadurch hat es sich recht schwerfällig gelesen. Wobei es am Anfang noch unterhaltsam anfing, war es im weiteren Verlauf doch recht trocken.
Da ich aber selber im medizinischen Bereich arbeite, hat mir die Thematik sehr gut gefallen und konnte mich trotz der trockenen Art gut einlesen.

Ich fand es sehr interessant zu lesen wie sich die Medizin weiterentwickelt hat, unter welch grausamen und unhygienischsten Umständen die Menschen sich haben operieren lassen, mit dem Wissen dass Ihre Überlebenschancen sehr gering sind. Das kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen.
Das Joseph Lister erst den Anfang gemacht hat des antiseptischen Arbeitens, dass überall die Instrumente mehrmals bei verschiedenen Patienten benutzt wurden. Das sind Dinge die es mir eiskalt den Rücken runter laufen lassen.

Die Beschreibungen der durchgeführten Operationen sind sehr anschaulich und bringen die Grausamkeit sehr gut rüber. Was heutzutage ein Routineeingriff ist, war damals mit hohen Risiken verbunden und teilweise sogar tödlich.

Ich kann nur wiederholen, dass wir alle sehr dankbar sein können, was heute alles in der Medizin möglich ist!
Ich vergebe 4 von 5 Punkten



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