Dunkle Vergangenheit - Patricia Walter
Dunkle Vergangenheit
Patricia Walter
Patricia Walter
Roman
Bastei Lübbe AG
Bastei Lübbe AG
ISBN 978-3741300745
e-book
Rezensionsexemplar
Inhalt:
Wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu retten? Lilly,
die achtjährige Tochter der TV-Journalistin Kim Jansen, verschwindet spurlos.
Wenig später meldet sich der Entführer: Entweder Kim gesteht öffentlich die
Taten ihrer Vergangenheit, oder er tötet Lilly. Für Kim beginnt ein Wettlauf
gegen die Zeit. Sie muss ihre Tochter und den Erpresser finden - vor der
Polizei. Denn die Wahrheit darf niemals ans Licht kommen ...
Bis zum Ende spannend
Ich muss sagen, dass es mal wieder
ein guter Thriller war! Bis zum Ende wusste ich nicht wie sich am Ende alles
auflösen würde. Das hat mir sehr gut gefallen, da man ständig spekuliert hat
und dachte man wüsste wie alles zusammenhängt, aber alle Vermutungen ins Leere
liefen. Die Spuren die Kim und Lars zusammen verfolgen und immer wieder neu
aufdecken entpuppen sich als Sackgassen. Das hält die ganze Story gut am Laufen.
Kim und Lars werden gut beschrieben
und man fiebert mit den Beiden sehr stark mit. Lars ist mir ein bisschen zu
emotionslos, ihn hätte man ein bisschen mehr Menschlichkeit verpassen können,
ist jetzt aber nicht so tragisch.
"Wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu retten?"
Meine Antwort? SEHR weit und würde es danach gehen, würde es für mich diese Geschichte gar nicht geben.
Denn an Kim stört mich eine
Sache ganz gewaltig. Scheint sie doch am Anfang ihre Tochter sehr zu lieben,
wirkt es im weiteren Verlauf des Buches leider nicht mehr so. Ich bin bei
solchen Geschichten, bei denen es um Kinder in Gefahr geht sehr emotional und
kann sowas eigentlich nicht mehr gut lesen. Da es mich leider zu sehr mitnimmt,
aber hier blieb das aus. Denn Kim stellt ihre Vergangenheit deutlich über die
Sicherheit ihrer Tochter, sie setzt quasi das Leben ihrer Tochter aufs Spiel
nur um ihre Vergangenheit zu verheimlichen. Die, meiner Meinung nach, am Ende
noch nicht mal so schrecklich ist, dass es dieses Verhalten rechtfertigt. Ich
als Mutter von zwei Kindern würde alles für meine Kinder geben, um sie in
Sicherheit zu bringen, was bedeutet da schon Karriere oder anderes. Hier bin
ich nicht der Meinung, dass es authentisch ist, jedenfalls für mich als Mutter
in keinster Weise nachvollziehbar. Auch ist sie mir viel zu „entspannt“ in der
ganzen Zeit, sie geht schlafen und ist auch eher im gesamten Verlauf etwas lahm
in ihrem Handeln. Als Mutter würde man doch nicht sich einfach schlafen legen,
man würde doch gar kein Auge zu bekommen und gerade da sie auf eigene Faust
ermittelt, müsste sie viel mehr unter Strom stehen.
Trotz dieser Kritikpunkte fand ich
den Thriller gut, da hier die Story echt gut durchdacht ist und bis zum Schluss
noch keine Lösung ahnen lässt.
Ach doch, eines habe ich noch.
Irgendwie waren mir das zu viele Tote auf die 36 Stunden.
Der Schreibstil ist gut und lässt
sich flüssig und zügig lesen. Tolle Wendungen und Cliffhanger. Die Rückblicke,
die am Anfang nur kurze Flashbacks sind, werden am Ende immer ausführlicher,
was die Spannung um das dunkle Geheimnis von Kim steigert. Ich fand diese
Rückblicke sehr passend.
Eine klare Leseempfehlung gibt es
von mir, aber einen Abzug da ich das Verhalten von Kim als Schwachstelle sehe
und es für mich nicht authentisch ist.
4 von 5 Punkten
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