Die Kinder - Wulf Dorn






Die Kinder
Wulf Dorn
Thriller
Heyne Verlag
ISBN 978-3453270947

Inhalt:
Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn.
Ein mystischer Roman mit einem lauten moralischen Zeigefinger

„Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn.“ Dieser Satz auf dem Klappentext setzt falsche Erwartungen. Erwartet habe ich einen Psychothriller so wie man es von Wulf Dorn gewohnt ist, aber man bekommt einen mystischen Gruselroman. Auch weiß ich nicht so genau was diese „Wahrheit“ denn sein soll. Denn leider ist das Ende eher unbefriedigend und ich hatte eine rationale Erklärung erwartet und dachte bis zum Schluss dass es noch eine harte Nuss für den Autor wird. Aber leider hat er da alles offen gelassen. Man wird sich selbst überlassen.
Wenn man sich darüber klar ist, dass es kein Thriller ist dann kann das Buch gut lesen.

Die Schreibweise ist gut und der es liest sich flüssig. Die Seiten fließen nur so dahin und man möchte nicht mehr aufhören zu lesen. Zwischenzeitlich habe ich aber gedacht ich würde einen Stephen King lesen, Passagen waren wie bei King etwas langatmig und die „blonden Kinder“ haben mich kurz an „Die Kinder des Zorns“ erinnert.
Wulf Dor versteht es Spannung zu erzeugen und er kann auch gut bildhaft beschreiben, auch bei den unangenehmen Szenen, so dass es einem schon manchmal kalt den Rücken runter lief.

Den moralischen Zeigefinger den er da erhebt finde ich sehr „laut“ und irgendwie nicht passend zu der Geschichte. An sich ist der Gedanke ja sehr gut, aber irgendwie war es für mich nicht ganz stimmig.
Erzählt wird die Geschichte aus Lauras Sicht, in der dritten Person, so dass man nicht warm wurde mit ihr. Auch die anderen Protagonisten blieben eher farblos.

Für mich ein guter mystischer Roman, mit viel Spannung. Wenn man einen Psychothriller erwartet wie „Kalte Stille“ ist hier aber völlig falsch und wird enttäuscht.

4 von 5 Punkten

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